Hausapotheke in der Krise – das sollte sie enthalten

Im Notfall kann eine Hausapotheke über Leben und Tod entscheiden. Es ist wichtig, eine gut sortierte Notfallausrüstung mit Medikamenten, Verbandsmaterial, Wasserreinigungstabletten und anderem Zubehör zu haben. Es ist sehr wichtig, eine gut sortierte Notfallausrüstung mit Medikamenten, Verbandsmaterial, Wasserreinigungstabletten und anderem Zubehör zu haben. In diesem Beitrag haben wir einige Empfehlungen zusammengestellt, wie Sie mit Ihrer Hausapotheke für den Ernstfall gewappnet sind.

Inhalt der Hausapotheke in Krisenzeiten

Normale Hausapotheken orientieren sich an kleinen Notfällen, um die Zeit zum Arztbesuch zu überbrücken. Eine Hausapotheke für Krisen wie längere Stromausfälle oder Lockdowns beinhaltet all dies, muss aber etwas besser geplant werden und ist wichtig für den Notvorrat Ihrer Familie.

Folgende Liste führt Dinge auf, die Sie für Notfälle in Ihrer Hausapotheke haben sollten. Die Liste der Krisenapotheke wird regelmäßig überarbeitet. Wir freuen und daher über Kommentare und Ergänzungen!

Liste Hausapotheke / Krisenapotheke

In Krisenzeiten weniger wichtig sind Hausapotheken-Empfehlungen wie zum Beispiel:

  • Kühlpads oder Kühlkompressen
  • Wärmflasche

Denn sie brauchen beide einen Kühlschrank oder einen Herd bzw. Wasserkocher und stehen damit in einer relevanten Krise nicht zur Verfügung. Halten Sie diese trotzdem in normalen Zeiten vor, sie machen das Leben angenehmer und verbrauchen nicht viel Stauraum.

Gehört Jod in die Hausapotheke?

Auf keinen Fall sollten Sie Jodtabletten bevorraten, wenn diese nicht vom Arzt verschrieben sind. Jod wird in der Regel bei Schilddrüsenproblemen verschrieben. Eine Vorbeugung mit Jodtabletten gegen Radioaktivität ist nicht notwendig, sondern gefährdet die Gesundheit.

Näheres darüber erfahren Sie im Artikel Jodtabletten bei Atomunfall.

Auf das Schlimmste vorbereiten

Der Medizinschrank für zu Hause

Ein Medizinschrank ist ein Muss in jedem Haushalt. Es ist ein Ort, an dem Sie alle Ihre Medikamente, Erste-Hilfe-Sets und andere notwendige medizinische Hilfsmittel aufbewahren. Der Schrank sollte organisiert und leicht zu finden sein, was Sie im Notfall brauchen. Er sollte an einem festen Ort im Inneren des Gebäudes und nicht in direkter Sonneneinstrahlung stehen. So wird er im Notfall gefunden und die Medikamente und Hilfsmittel verfallen nicht so schnell.

Es gibt viele verschiedene Arten von Medizinschränken, daher ist es wichtig, diejenige auszuwählen, die Ihren Bedürfnissen am besten entspricht. Diejenigen mit Regalen können beispielsweise eine gute Wahl sein, wenn Sie viele Dinge zu verstauen haben und diese griffbereit haben möchten. Es gibt auch Schränke, die an der Wand montiert werden, für diejenigen, die mehr Platz bevorzugen oder etwas Bodenfläche in ihrem Badezimmer oder Schlafzimmer sparen möchten.

Was sollten Sie in Ihrem Medizinschrank aufbewahren?

Eine gut sortierte Hausapotheke sollte Gegenstände wie Verbände, Klebeband, Scheren, antiseptische Tücher, Mulltupfer und elastische Binde enthalten. Neben den Medikamenten, die Sie regelmäßig einnehmen, ist es auch sinnvoll, einige Schmerzmittel und Mittel gegen Durchfall im Schrank aufzubewahren. Die vollständige Liste finden Sie oben.

Außerdem empfiehlt es sich, eine Erstehilfe-Anleitung und ein Medizinlexikon für Laien dort aufzubewahren, denn Sie müssen im Ernstfall verstehen, was der Patient hat und wie Sie mit einfachen Mitteln helfen können.

Medikamente in der Hausapotheke für den Ernstfall

Es gibt einige Medikamente, die im Alltag hilfreich sind. Einige davon sind in einer nationalen oder globalen Krise schwer zu bekommen. Wenn Sie Ihre Hausapotheke für die Krise planen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch über folgende Medikamente:

Starke Schmerzmittel in der Hausapotheke

Herkömmliche Mittel wie Aspirin oder Paracetamol sind nur schwach wirksam. Es gibt weitaus wirksamere Schmerzmittel, zum Beispiel Opiate. Dieser Hinweis gilt natürlich nur für den Notfall. Falls Ihr Arzt Ihnen starke Schmerzmittel verschreibt, notieren Sie die höchste Dosierung unbedingt auf die Verpackung und halten die Mittel unter Verschluss. Denn sie können abhängig machen oder zu lebensgefährlichem Atemversagen führen.

Antibiotika in der Hausapotheke

In der Krise kann jeder bakterielle Infekt leicht lebensbedrohlich werden. Breitet er sich im Körper aus, droht eine Blutvergiftung. Typische Infekte dieser Art sind Lungenentzündungen, Haut- und Gelenkentzündungen oder Krankheiten wie Scharlach. Oft werden grippale Infekte von bakteriellen Entzündungen begleitet.

Es gibt heute sehr wirksame Breitbandantibiotika, die in solchen Fällen Folgeschäden reduzieren und Leben retten können. Leider werden Sie in einer Krise kaum zu einem Arzt gelangen und auch in der Apotheke keinen Vorrat vorfinden. Darum sollten Sie mit Ihrem Arzt klären, ob er Ihnen Antibiotika für die Krisenapotheke verschreibt. Er kann Ihnen den Umgang erklären. Auch kann er Ihnen beibringen, woran Sie bakterielle Infekte erkennen.

Hierbei gilt, dass wir generell von präventiver Antibiotikagabe abraten. In der Regel sollten Antibiotika nur nach einer labordiagnostischen Untersuchung zielgerichtet und erregerspezifisch verwendet werden. In der Krise werden Sie allerdings kein Laborergebnis vorliegen haben, sondern müssen sich auf den Augenschein und die hohe Wirksamkeit eines modernen Antibiotikums gegen sehr viele Bakterienstämme verlassen müssen.

Beruhigungsmittel in der Hausapotheke

Falls Sie die Hausapotheke als Krisenapotheke anlegen, dann denken Sie auch an den Stress, der durch Lieferengpässe, Stromausfall, Gasmangel und die angespannte Situation in der Welt entsteht. Ihr Hausarzt kann Ihnen vorsorglich Beruhigungsmittel wie Valium (Diazepam) verschreiben. Notieren Sie auch hiervon die maximale Dosierung auf die Pappschachtel und halten das Medikament unter Verschluss, um Missbrauch und Unfälle zu vermeiden.

Erklärungen zur Liste für die Krisenapotheke

Verschreibungspflichtige Medikamente

Denken Sie zuerst an Medikamente, die Sie und Ihre Mitbewohner und Familie regelmäßig benötigen. Dazu zählen solche wie Blutdrucksenker, Insulin, Migränemittel, Blutverdünner. Sie sind für manche Patienten unverzichtbar. Planen Sie ein, dass Sie diese Mittel einen Monat lang nicht neu beschaffen können, um auf der sicheren Seite zu sein.

Wenn Sie sich Ihre regelmäßigen Medikamente vom Hausarzt verschreiben lassen, denken Sie auch an andere Mittel, zum Beispiel Antibiotika, starke Schmerzmittel und Beruhigungsmittel. Sie benötigen davon nur relativ kleine Mengen in Ihrer Krisenapotheke für maximal einen Monat.

Nicht verschreibungspflichtige Medikamente

Wirksame Fiebersenker, leichte Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Antihistaminika sind rezeptfrei verfügbar. Machen Sie sich rechtzeitig mit der vielseitigen Anwendung vertraut. Viele senken gleichzeitig Fieber, Schmerzen und Entzündungsreaktionen. Andere helfen gegen Insektenbisse und andere Hautreaktionen gleichermaßen. Nähere Informationen haben wir bereits an anderer Stelle im Gesundheitsmagazin hinterlegt, es lohnt sich für Sie, in unseren Artikeln zu stöbern.

Desinfektionsmittel für Wunden und Hände

Legen Sie am besten drei verschiedene Desinfektionsmittel in Ihren Krisenvorrat.

  1. Alkohol (hochprozentig) zur Sterilisation
  2. Desinfektionsspray für Wund-Desinfektion
  3. Jodsalbe für die Wundversorgung

Wasserreinigungsmittel (Tabletten)

Trinkwasser hält sich lange, wenn es in verschlossenen Behältnissen gelagert wird. Werfen Sie zudem eine Tablette zur Trinkwasseraufbereitung in solche Behälter, nur um ganz sicherzugehen. Das Wirkprinzip sind meist Silberionen, die sich an die Oberfläche von Bakterien und Viren anheften und diese damit inaktivieren. Es gibt auch Präparate, die besonders schnell wirken. Allerdings helfen die meisten dieser Tabletten nur, wenn das Wasser schon recht gute Qualität hat. Einen Testbericht über Tabletten zur Wasseraufbereitung finden Sie auf Aquawissen.de.

Wer mit einer größeren Katastrophe rechnet und vorbereitet sein möchte, kann sich zudem Wasserfilter in den Notvorrat legen. Damit lässt sich Regen- und sogar Pfützenwasser mittels Aktivkohlefiltern zu Trinkwasser aufbereiten. Solche Trinkwasserfilter gehören allerdings in die Vorratskammer, nicht in die Hausapotheke. Sie sollten auch nicht mit unsinnigen Wasserfiltern für die Küche verwechselt werden, denn die sind leider nicht in der Lage, Trinkwasser zu erzeugen.

Elektrolytlösung (bei Durchfall)

Wer länger unter Durchfall leidet, verliert Mineralien. Der Stoffwechsel des Körpers kommt dadurch komplett aus dem Gleichgewicht. Wer als Kind bei Krankheiten mit Salzstangen aufgepäppelt wurde, versteht, worum es geht. Der Körper muss mit Salzen aufgefüllt werden.

Elektrolytlösungen enthalten einen isotonischen Mix aus Salzen, der den Körper wieder zu seinem natürlichen Elektrolythaushalt führt. Es gibt Elektrolytlösungen als Gel und Pulver. Letztere sind länger haltbar, erstere sind schneller und leichter zu verwenden. Entscheiden Sie selbst, was für Ihre Situation am besten passt.

Antihistaminika (Tabletten)

Sie kennen Antihistaminika als Allergiemittel. Tatsächlich unterdrücken sie vom Immunsystem vermittelte Entzündungsreaktionen der Haut und der Schleimhäute. Damit eignen sich Antihistaminika für viele Überreaktionen und sind auch bei bisher unbekannten Allergien ein einfaches und rezeptfreies Mittel. Achten Sie auf die Packungsbeilage und sprechen Sie Ihren Arzt zu diesem Thema an.

Kortikosteroide (Salben, Tabletten)

Cortison ist ein starkes Mittel, das bei Entzündungen im ganzen Körper zum Einsatz kommt. Setzt man es oral (in Tablettenform) ein, dann kann es viele Nebenwirkungen auslösen. Als Salbe mit einer niedrigen Menge Hydrokortison ist es in Apotheken rezeptfrei erhältlich und wirkt lokal. Der Einsatzbereich sind viele Arten von entzündlichen Hautreaktionen, zum Beispiel Insektenstiche, Nesselsucht oder Sonnenbrand. Beachten Sie die Packungsbeilage, denn diese Salben sollten nicht zu großflächig angewendet werden.

Geheimtipp von THW-Mitarbeiter

Zum Abschluss haben wir einen etwas amüsanten (aber ernst gemeinten) Geheimtipp für Sie, der von einem ehrenamtlichen Ingenieur vom Technischen Hilfswerk tatsächlich in einem Prepper- und Krisen-Podcast mitgeteilt wurde!

Halten Sie ein paar Kästen Bier vorrätig!

Dabei geht es nicht darum, sich in der Krise zu betrinken oder Alkohol zu verharmlosen! Obwohl ein Bier in Maßen sehr nahrhaft sein kann. Wenn Sie mitten in einer Naturkatastrophe dringend Hilfe von Nachbarn und anderen Freiwilligen brauchen, dann wird die eine oder andere Flasche Bier die Moral des gesamten Teams heben. Denken Sie dabei immer daran: Sie sind nicht der oder die Einzige, dem geholfen werden muss. Hilfe ist rar und ein kleines Stückchen gemütliche Normalität eine starke Antriebskraft.

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