Die Phasen einer Schwangerschaft

Das Wunder der Geburt ist kaum zu fassen. Werdende Mütter können sich meist gar nicht vorstellen, was in ihnen eigentlich vor sich geht. Nur 40 Wochen braucht es, damit aus einer einzigen Zelle ein echter Mensch heranwächst. Die Phasen einer Schwangerschaft sind die 3 Trimester von der 1. bis 40. Woche.

Leider ist das fehlende Bewusstsein aber auch häufig dafür verantwortlich, dass sich nicht richtig verhalten wird. Mit dem Neugeborenen ist man nicht selten viel umsichtiger, als mit sich selbst in der Schwangerschaft. Aufklärung ist daher wichtig, um vielen Risiken präventiv begegnen zu können.

Der Grundstein für eine gesunde Entwicklung wird von Anfang an gelegt. Was es zu beachten gilt, fällt mit den Phasen der Schwangerschaft ganz unterschiedlich aus.

Frühe Schwangerschaft (bis zur 12. Woche)

Alles oder nichts

Wer sich am Anfang einer ungewollten Schwangerschaft nicht richtig verhalten hat und Alkohol getrunken oder Medikamente eingenommen hat, braucht sich zunächst keine Gedanken zu machen. Letztendlich setzt sich die befruchtete Eizelle nur durch, wenn wirklich alles in Ordnung ist. Bei einer Schädigung beendet der Körper die Schwangerschaft einfach wieder.

Der frühzeitige Abbruch verläuft vollkommen unbemerkt und ist nicht mehr als eine starke Regelblutung. Ärzte sprechen vom Alles-oder-Nichts-Prinzip. Bis zur zwölften Woche ist die Vorstufe des Embryos auch noch nicht richtig mit dem Mutterleib verbunden. Zunächst beginnt die befruchtete Eizelle sich zu teilen und wächst zu einem Zellhaufen heran, der sogenannten Morula. Erst mit dem Abschluss dieses Stadiums findet die endgültige Einnistung in der Gebärmutter statt, die sechs Tage nach der Befruchtung als kritische Phase überwunden ist.

Bei der weiteren Zellteilung entsteht nun langsam die Nabelschnur, die den Embryo später versorgen soll. Mit dem Fortschritt verläuft das Wachstum zunehmend differenziert. Die Zellen fangen an, sich nach der Funktion zu unterscheiden, die von den Organen übernommen wird.

Erste Anzeichen der Schwangerschaft

Dass gerade etwas Bedeutsames vor sich geht, wird oft erst erkannt, wenn der Beginn der Regelblutung sich länger als üblich verzögert. Frauen nehmen die ersten Anzeichen der Schwangerschaft auch ganz unterschiedlich wahr. Typisch ist wohl das schmerzhafte Ziehen im Unterleib. Auch die bekannte Übelkeit am Morgen tritt häufig auf. Wer die Schwangerschaft bemerkt, sollte sofort umsichtiger als sonst mit sich sein. Viel Ruhe, wenig Stress und eine positive Grundeinstellung verringern das Risiko für den frühzeitigen Abbruch enorm.

Mit dem Kinderwunsch wird eine gesunde Lebensführung unabdingbar. Wer das Rauchen aufgibt, sich richtig ernährt und keinen Alkohol trinkt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, endlich schwanger zu werden.

Das zweite Trimester (13. bis 24. Woche)

Schwangerschaft genießen

Die Sorge um die frühzeitige Fehlgeburt ist nun endlich überstanden. Auch die unangenehmen Symptome, die sich am Anfang der Schwangerschaft bemerkbar machen, nehmen immer mehr ab. Die typische Morgenübelkeit setzt nur noch selten ein. Genau der richtige Zeitpunkt, um sich so richtig über die Schwangerschaft zu freuen.

Mit den geringen körperlichen Einschränkungen dieser Schwangerschaftswochen wird jetzt am besten der letzte Urlaub zu Zweit geplant. Trotzdem bleibt die Sorge um das ungeborene Leben nicht aus. Obwohl das Risiko für den Abbruch gerade mal zwei bis drei Prozent ist, kommt doch automatisch die Frage nach der Gesundheit auf. Vorsorgeuntersuchungen vermitteln Sicherheit, um den Kopf endlich frei von Sorgen zu machen. Der heranwachsende Embryo wird bei Vorsorgeterminen beim Frauenarzt im wahrsten Sinne des Wortes auf Herz und Nieren geprüft, während die Hebamme sowohl Mutter als auch Vater auf den neuen Lebensabschnitt vorbereitet.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Ultraschall
Die Ultraschalluntersuchung zeigt, ob sich der Fötus gut entwickelt.

In der 20. Schwangerschaftswoche steht dann der zweite große Ultraschall an. Anatomisch sind alle wichtigen Organe schon vorhanden und voll funktionsfähig. Der Arzt oder die Ärztin erklärt sehr genau, was es zu beachten gilt. Zum Beispiel muss der Herzschlag regelmäßig sein. Wie sich die Herzkammern öffnen und schließen, ist direkt ersichtlich. Zu erkennen sind weiterhin Nieren, Magen, Darm, Lunge, Leber und Blase. Mit dem veränderten Zustand lässt sich nachweisen, dass sich der Embryo angemessen über die Plazenta ernährt, wächst und gedeiht.

Zum Ende des zweiten Trimester, in der 24. Woche, sollte eine Größe von 22 Zentimeter und ein Gewicht von 600 Gramm erreicht sein. Dazu muss die werdende Mutter den erhöhten Bedarf abdecken, den die Schwangerschaft mit sich bringt. Treten Mangelerscheinungen auf, verschreibt der Art oder die Ärztin die entsprechenden Präparate, die eine gesunde Ernährung zwar ergänzen, aber nicht ersetzen sollen.

Die werdende Mutter hat jetzt noch reichlich Gelegenheit, sich auf außergewöhnliche Strapazen vorzubereiten, die in den kommenden Wochen auf sie zukommen. Denn jede Geburt birgt Risiken für Mutter und Kind. In Kursen zur Geburtsvorbereitung lernen sie und ihr Partner, worauf es ankommt. Umsichtige werdende Mütter beginnen nun zum Beispiel mit Beckenbodentraining und Entspannungsübungen, um Risiken und Schäden durch die Geburt aktiv vorzubeugen.

Das dritte Trimester (25. bis 40. Woche)

Frühgeborene haben’s schwer

Im dritten Trimester ist es eigentlich schon geschafft. Alle wichtigen Organe sind voll funktionsfähig. Kommt es zum frühzeitigen Abbruch, kann das Baby sogar außerhalb vom Mutterleib überleben. Für eine Entwicklung, die tatsächlich gesund ist und ohne weitere Komplikationen verläuft, gibt es trotzdem noch viel zu tun. In erster Linie braucht die werdende Mutter jetzt Ruhe, um sich auf das anstehende Ereignis vorzubereiten. Auch das ungeborene Baby ist äußerst empfindlich gegen Stress und wächst nur ungestört, wenn es den erforderlichen Schutzraum hat.

Problematisch in einer Frühgeburt ist vor allem, dass sich die Lungenreife erst einstellen muss und in der Regel nicht vor der 34. Woche ausgeprägt wird. Die Lungen sind zwar schon vorhanden. Es setzt aber noch keine eigenständige Atmung ein. Mit der künstlichen Unterstützung der Atmung eines Frühgeborenen ist ein erhebliches Risiko verbunden, das im schlimmsten Fall tödlich enden kann: die meisten Frühgeborenen sterben an einer Lungenentzündung, weil auch das kleine Immunsystem noch nicht gegen respiratorische Keime gewappnet ist.

Auch steigt die Wahrscheinlichkeit dafür rapide an, dass das Kind im weiteren Lebensverlauf unter der Beeinträchtigung leidet, wenn der optimale Geburtstermin noch längst nicht erreicht ist und sich die Lungenreife ebenfalls nicht gegeben ist.

Wachsen, wachsen, wachsen…

Von nun an geht es eigentlich nur noch darum, dass das heranwachsende Baby an Gewicht zunimmt. Wichtige Abwehrstoffe, die für das Immunsystem verantwortlich sind, werden nach der Geburt mit der Muttermilch verabreicht.

Gerade Mütter, deren Baby vor dem errechneten Termin auf die Welt gekommen ist, sollten nach Möglichkeit stillen und diese lebenswichtige Unterstützung nicht unterschätzen. Jene künstlichen Ersatzmittel, die der Handel mittlerweile anbietet, können die Natur nicht vollständig ersetzen, weil ihnen der Nestschutz, ein wichtiger Teil des Immunschutzes, fehlt. Zudem baut sich über den engen Kontakt die Bindung auf, welche sonst maßgeblich gestört wird.

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