Das „Sonnenvitamin“ Vitamin D kann leicht überdosiert werden. Besonders bei hoch dosierten Tropfen und Tabletten, die heute im Internet bestellt werden können, ist Vorsicht geboten.
Welche Dosis Vitamin D wird empfohlen?
Verschiedene Organisationen haben darum Dosierungsempfehlungen gegeben.
Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE:
- Säuglinge: 400 I.E.*
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene: 800 I.E.
I.E. = Internationale Einheiten (engl.: I.U., international units)
Die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) legt folgende Tages-Höchstwerte fest:
- Säuglinge: 1.000 I.E.
- Kinder: 2.000 I.E.
- Jugendliche (ab 11 Jahren): 4.000 I.E.
- Erwachsene: 4.000 I.E.
Die empfohlene Vitamin-D-Dosis variiert also stark. Wer ganz sicher sein möchte, seinen Vitamin-D-Bedarf optimal zu decken, sollte vom Hausarzt den Blutwert bestimmen lassen.
Zur Umrechnung der Internationalen Einheiten von Vitamin D in Mikrogramm (µg) teilt man die I.E. durch 40.
Umrechnung Vitamin D
Hier einige Beispiele zur Umrechnung von internationalen Einheiten in Gramm bzw. Mikrogramm (µg):
- 400 I.E. ≙ 10 µg
- 4000 I.E. ≙ 100 µg
- 200 I.E. ≙ 5 µg
- 2000 I.E. ≙ 50 µg
Ein µg ist ein millionstel Gramm, also eine sehr geringe Menge. Besonders bei flüssigen Präparaten mit hohen Dosierungen von bis zu 5.000 I.E. pro Tropfen kommt es sehr leicht zu Überdosierungen, weshalb höchste Vorsicht und Befolgung der Dosierungsanweisung angeraten ist.
Die richtige Dosierung von Vitamin D finden
Höhere Dosierungen sind nur nach Bluttest und dann als „Stoßtherapie“ empfehlenswert, also nur dann, wenn ein extremer Mangel schnell ausgeglichen werden soll. In diesem Fall sorgt die einmalige, sehr hohe Vitamin D Dosierung von über 20.000 IE dafür, dass die Vitamin-D-Speicher in Leber und Muskulatur aufgefüllt werden.
Das Vitamin ist dann für den Körper über einen längeren Zeitraum verfügbar, um Knochenbau und Immunsystem richtig zu entwickeln.
Vitamin D und andere Nahrungsergänzung gegen Infekte
Im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie ist eine rege Diskussion um den Nutzen von Vitamin D für das Immunsystem und zur Abwehr schwerer Corona-Verläufe entstanden. Skeptiker der Corona-Politik weisen darauf hin, dass eine Dysbalance zwischen Grundrechtseinschnitten und Gesundheitsaufklärung bestünde.
Vitamin D in Kombination mit anderen Spurenelementen, insbesondere Vitamin K2, Magnesium, Vitamin C und Zink, solle eine deutlich positive Wirkung auf die Abwehrkräfte insbesondere älterer Risikogruppen haben. Tatsächlich spielt Gesundheits- und Ernährungsberatung in der Bewältigung der Corona-Politik praktisch keine Rolle.
Fazit: Im Zweifel vom Arzt verschreiben lassen
Bei gesunden Menschen, die sich regelmäßig im Freien bewegen und vielseitig ernähren, ist eine gravierende Mangelerscheinung ausgeschlossen. Dann sind die moderaten Empfehlungen der DGE in der Regel das ganze Jahr über ausreichend und unbedenklich.
Da nicht jeder einen aktiven, naturverbundenen Lebenswandel hat, ist ein Vitamin-D-Defizit in Deutschland und Europa nicht selten. Im Winter fehlt die Vitamin-D-Produktion durch das Sonnenlicht. Und auch bei Menschen in Pflegeheimen, die ein hohes Risiko für schwere Verläufe haben, besteht oft ein Vitamin-D-Mangel.
In diesen Fällen ist eine Vitamin-D-Supplementation besonders zu prüfen, zum Beispiel durch einen Bluttest beim Arzt, der den Vitamin-D-Pegel im Serum bestimmt.